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AES17? So messen wir!

AES17? So messen wir!

Der Unterschied zwischen echten Messungen und der Chipsatz-Leistung

Wenn man sich zwischen zwei ähnlichen Interfaces entscheiden muss, spielen die technischen Werte natürlich eine große Rolle für Audio-Profis. Aber leider kann man sich auf diese nicht immer verlassen, denn manche Firmen halten sich nicht an gebräuchliche Mess-Standards, um die echte Performance eines Produkts zu ermitteln. Der digitale Dynamikumfang ist dafür ein gutes Beispiel. Hier benutzen einige Hersteller einfach die Messkurven, die sie von den Chip-Produzenten bekommen. Die haben nur mit den Werten des im Produkt verbauten Chips oft wenig zu tun. Sobald nämlich weitere Schaltungen um einen Chip kommen, ändern sich auch die „schönen“ Chipsatz-Werte. 

Hier liegt die wahre Stärke eines guten Produkt-Designs: das meiste aus den verwendeten Schaltungen herausholen. Focusrites Entwicklungsabteilung hat herausgefunden, dass die Unterschiede zwischen dem gemessenen Dynamikumfang und den Chipsatz-Angaben bis zu 12 dB betragen kann. Anders ausgedrückt: Die DA-Wandlerleistung kann vom Hersteller mit 114 dB angegeben werden, doch in einem Audio-Interface verbaut, können es nur 102 dB sein. Dieser 12-dB-Unterschied ist vergleichbar mit einer Bitreduzierung von 19 auf 17 Bit, dem Klang fehlen also 2 Bits!  

Der AES17-Standard enthält eine Reihe von Richtlinien, wie Messungen zu machen sind, um genaue Leistungs-Daten zu ermitteln. Focusrite misst nach diesem Standard, viele andere Interface-Hersteller tun das aber leider nicht. Wenn Ihnen als jemand sagt, „dass ein Produkt genau das macht, was in den Spezifikationen steht“, seien Sie vorsichtig, denn die müssen nicht stimmen.